Genuss fängt mit Hintergrundwissen an

Vorwort

Jetzt ist es endlich so weit. Ich beschreibe und empfehle den ersten Scotch Whisky aus meiner bescheidenen Sammlung. Ich überlegte eine Weile, wie ich die Berichte aufbauen werde. Als Leitfaden und Einleitung in die fantastische Genusswelt edler Spirituosen, Biersorten, Kaffee, Zigarren und noch vieles mehr werde ich hier beschreiben. Die Bandbreite meiner Whiskys reicht von süß, malzig bis hin zu stark, würzig und rauchig. Ergänzt wird die Sammlung von namenhaften Herstellern erlesener Rum Sorten.

Produktbeschreibung

Der 12jährige Glenfarclas wird in einem schönen Zylinder aus Pappe mit Metalldeckel und -Boden geliefert. Die Verpackung ist farblich in einem freundlichen, eher dunklen Blau gestaltet. Das Emblem der Brennerei ist auf der Vorderseite mit goldener Umrandung, auf einem beigen Hintergrund aufgedruckt. Auf der Rückseite der Verpackung kann der Käufer etwas über die Brennerei und das Geschmacksprofil des Whiskys erfahren. Der Verschluss der Flasche ist aus Kork gefertigt, der Kopf des Deckels aus hellem Ahorn. Zur Wahrung des Aromas ist die Flasche mit einem rosa gefärbten Siegel sicher verschlossen, das Emblem des Herstellers ist auf der Oberseite des Deckels eingeprägt. Die Farbe des Whiskys verfügt über eine helle Bernsteinfärbung mit einem leicht rötlichen Touch. Beim Öffnen der Flasche präsentiert sich sofort der betörende Geruch des Cherry Fasses. Der Whisky ist die Standardabfüllung des Herstellers und wird mit exakt 43 % Volumenprozent abgefüllt.

Aus welchem Glas trinke ich den Whisky?

Ich empfehle den Whisky aus einem großen Cognac Glas (Schwenker) zu genießen. Das Glas sollte am Bauch ungefähr einen Durchmesser von ca. 9 cm aufweisen. Ich habe auch andere Gläser (z.B Whisky Nosing Gläser) ausprobiert und bin zu dem Entschluss gekommen, dass sich die Armomaentfaltung am besten aus großen Gläsern präsentiert. Vermutlich, weil der Whisky hier eine größere Oberfläche hat und mit dem Sauerstoff aus der Umgebungsluft aktiver reagieren kann. Nach dem Einschenken gebe ich dem Whisky gute 3 Minuten Zeit.

Der Duft und das Geschmacksprofil

Die erste Geruchsprobe liefert eindeutig viel Cherry und ein tolles, eher süßes Malzarmoma. Bei dem zweiten Atemzug weichen die Malzaromen den frischen, hellen Trockenfrüchten, wie Pfirsich und süßen Datteln. Im Hintergrund ist ein Hauch einer reifen Orange wahrzunehmen. Der erste Schluck wird auf der Zunge und in den Wangen gehalten, leicht gespült. Ein süßer malziger und zarter Geschmack breitet sich im Mund aus. Weich und elegant eingebundener Alkohol, gefolgt von den Aromen, heller und junger Früchte. Beim Öffnen des Mundes setzt sich das tolle Malzaroma durch. Nach dem zweiten Schluck breiten sich langsam die Tannine der Eichenfässer aus, ich verspüre ein leichtes Kribbeln auf den Innenseiten meiner Wangen. Nach dem dritten Schluck weichen die Früchte dem Malzgeschmack und im Hintergrund baut sich ein dezentes Aroma von Zartbitterschokolade auf. Nicht langanhaltend und trocken zeigt sich hier der 12jährige Jüngling meiner Lieblingsbrennerei. Ein schöner, ausgewogener, wenn auch nicht sehr komplexer Whisky.

Jetzt mal Butter bei die Fische!

Der Hersteller Glenfarclas hat hier eine wirklich tolle Abfüllung auf den Markt gebracht. Es ist ein ehrlicher, wenn auch einfacher Whisky. Ideal, um den Charakter der Brennerei kennen zu lernen, auch Anfänger werden hier ihre Freude daran haben. Der Whisky ist ungefärbt, es wurde also kein Färbemittel (E150d, Zuckerkulör) zur farblichen Anpassung verwendet. Das wird es übrigens bei Glenfarclas nie, was wiederum auf die Kunst der Master Distiller und dem grandiosen Fass Management zurückzuführen ist. Die lange Erfahrung von 1836 und der anhaltenden Familientradition, ist dieses tolle Produkt zu verdanken. Derzeit liegt der Preis von ca. 35€/Liter, ein gutes Preisleistungsverhältnis sowie ein toller und ausgewogener Geschmack, machen diese Flasche zu einem meiner meist gekauften Whiskys in den letzten 2 Jahren.